Burgenländischer Blasmusikverband / Blasmusik-Burgenland

 

  1. Geschichte und Entwicklung vor der offiziellen Gründung des Verbandes:

Wechselhaft und hart, wie die Geschichte des Landes, war auch die Entwicklung der Blasmusik im Burgenland. Trotz des oft erbarmungslosen Schicksals dieses Grenzlandes hat sich im Volk eine besondere Liebe zu Musik und Fröhlichkeit erhalten. Man kann fast sagen, dass die Geschichte der Musikkapellen ein Spiegelbild der Landesgeschichte ist.

Das Burgenland ist das jüngste Bundesland Österreichs. „Heiß umfehdet, wild umstritten!“  -so heißt es in unserer Landeshymne und die vielen Burgen, wie Güssing, Schlaining, Lockenhaus und Forchtenstein, sind Zeitzeugen unserer Geschichte.

Im 16. Jahrhundert siedelten sich ca. 100.000 Kroaten im heutigen Burgenland an. Die Ansiedlung wurde im Falle von Stinatz 1577 erstmals urkundlich erwähnt. Ursächlich für diese großen Umsiedlungsaktionen von Kroaten waren die Türkenfeldzüge gegen Wien.

In der Barockzeit beschäftigten die Fürsten einzelne Musiker.
Zivile Bläserensembles lassen sich im Burgenland ab dem 17. Jahrhundert nachweisen.

Etwa ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte ein steter Diffusionsprozess von Blasmusikkapellen ein. Erst ein kaiserliches Patent von Kaiser Franz-Josef I. im Jahr 1852 ermöglichte die Gründung von „Vereinen“ und trotz zaghaften Beginns kam es dann bis zu den 1870er Jahren doch zu einem beachtlichen Anstieg an Gründungen von Blasmusikgruppen. Diese hatten aber bei weitem nicht die personelle Stärke, wie wir das heute gewohnt sind. Die meisten Ensembles bestanden aus bis zu zehn oder maximal 15 Musikern. Frauen gab es damals in den Kapellen nicht. Die meisten trugen auch nicht den Ortsnamen, sondern wurden nach ihren musikalischen Leitern benannt und waren somit eigentlich Privatkapellen. Diese benötigten für die Ausübung auch eine entsprechende Gewerbebewilligung. Das Musizieren hatte eher einen ökonomischen als gesellschaftlichen Charakter. Meist wurde nur gegen Engagement auf Hochzeiten, Kirtagen, Begräbnissen und Geburtstagen gespielt. Das Einkommen war für viele der Musiker ein notwendiger Zusatzverdienst. Konzerte gab es kaum oder überhaupt nicht.

Während der Österreichisch-Ungarischen Monarchie (Osztrák-Magyar Monarchia) zeigte sich schon die besondere Vielfalt unserer Heimat. Als dreisprachiges Land mit auch drei Kulturen war die Bevölkerung zwar nicht immer kompromissbereit, aber offen. In dieser Zeit entstanden in Ödenburg (Sopron) und Steinamanger (Szombathely) Garnisonen und damit auch Militärmusikkapellen. Kapellmeister, wie Gustaf Feifer oder Anton Rosenkranz, aber auch Philip Fahrbach, wirkten hier nachhaltig. Die stationierten Musiker, vorwiegend gebürtige Böhmen, siedelten sich in den Ortschaften an und gründetet nicht nur Familien, sondern auch kleine Blech- oder Tanzpartien.

Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges stieg die Zahl der Kapellen auf etwa 70 im gesamten heutigen Burgenland an.

Der Erste Weltkrieg brachte für die meisten Kapellen das Ende ihrer Tätigkeit. Viele der Musiker mussten ihr Leben auf den Schlachtfeldern lassen oder kamen schwer verwundet aus dem Krieg zurück. Die politischen Wirren, insbesondere die Probleme bei der Landnahme des Burgenlands durch Österreich, trafen auch die Musiker.

Dennoch erlebte die Blasmusik nach der Anbindung des Burgenlandes an Österreich im Jahr 1921 einen unglaublichen Aufschwung. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges stieg die Zahl der Kapellen auf über 220. Verantwortlich für diese Entwicklung war nicht etwa die Pflege der Volkskultur und die Förderung der Gemeinschaft oder soziale Integration, sondern vor allem wirtschaftliche Interessen. Es gab kaum Arbeit und für viele war das musikalische Einkommen entweder ein notwendiges Zubrot oder überhaupt die einzige Einnahmequelle. Darüber hinaus konnte man damit ein gewisses soziales Prestige erwerben. Durch die fast ausschließlich kommerzielle Ausrichtung standen die Kapellen aber auch unter verstärkter gewerberechtlicher und fiskaler Überwachung der Behörden. In manchen Orten gab es zwei oder manchmal sogar drei wirtschaftlich und vielfach auch politisch rivalisierende Ensembles. Politische Instrumentalisierungen und Polarisierungen und Denunziantentum waren die Folge. 

1934 wurde der Burgenländische Musikverein gegründet und kann als Vorläuferinstitution des heutigen Burgenländischen Blasmusikverbandes bezeichnet werden. Einer der Initiatoren war Musikschuldirektor Karl Gradwohl.

Während der NS-Zeit kam es entweder durch Auflösung von Kapellen aufgrund von ideologischen Gründen und Verfolgungen oder durch Zusammenschlüsse aufgrund Personalmangels wegen der Einberufung zum Kriegseinsatz zu einer deutlichen Reduktion der Anzahl der Kapellen. Während bzw. bis zum Ende des Krieges kam es dann fast gänzlich zum Erliegen der Blasmusikaktivitäten.

Viele Kapellmeister und Musiker waren dieser Geißel der Menschheit zum Opfer gefallen. Andere kehrten erst allmählich aus der Gefangenschaft zurück. Trotz dieser herben Verluste siegte der Idealismus und in zäher und unermüdlicher Arbeit gelang es die Lücken langsam zu schließen. Es fehlte aber vor allem an den notwendigen Instrumenten und Noten. Vieles war in den Kriegswirren verloren gegangen, vieles unbrauchbar geworden. Der Aufbauwille aber war stärker. Es trug aber auch die Sehnsucht der Bevölkerung nach Tanz und Unterhaltung dazu bei, dass sich wieder Kapellen bildeten.

Einen Zusammenschluss der Kapellen, wie in anderen Bundesländern, gab es im Burgenland zunächst nicht. Ansätze hierfür waren allerdings vorhanden. Anfangs (1950) scheiterten alle Versuche an der Interesselosigkeit der Kapellen, die vorwiegend Tanzkapellen waren und an einer Weiterbildung nicht interessiert waren.

Grundlegend war die Gründung von Blasmusikverbänden nach 1945 schwierig. Viele lehnten Blasmusik und ihre Organisationen ab. Einige erblickten darin militärische Relikte oder lehnten diese Form der Musik als niveaulos ab. Darüber hinaus waren die neu gegründeten Kapellen wieder vorwiegend kommerziell ausgerichtet und sahen kein Bedürfnis bzw. keinen Mehrwert in einem Zusammenschluss in einem Verband. 

1951 wurde die Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Landesmusikverbände gegründet und der Versuch unternommen, in allen Bundesländern Landesorganisationen zu errichten.

1954 wurde vom Volksbildungswerk ein neuer Versuch gestartet. Vom 21. März bis 04. April 1954 hielten Prof. Karl Gradwohl und der bundesstaatliche Volksbildungsreferent Regierungsrat Josef Scharnagl, der bereits bei der Gründung des Niederösterreichischen Blasmusikverbandes aktiv mitgewirkt hatte, in allen Bezirken Besprechungen mit Vertretern von Kapellen ab. Von 66 eingeladenen Kapellen waren 30 gekommen, 29 traten der neu gegründeten Arbeitsgemeinschaft Burgenländischer Blasmusikverband als Tochterorganisation des Burgenländischen Volksbildungswerkes bei, die unmittelbar danach der Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Landesmusikverbände beitrat. Bei der Konstituierung der provisorischen Leitung am 14. Oktober 1954 in Oberpullendorf wurde Reg.-Rat Scharnagl mit der Leitung der Arbeitsgemeinschaft betraut. Zum ersten stellvertretenden Leiter wurde Peter Zauner aus Pöttsching (Komponist der Burgenländischen Landeshymne), zum zweiten stellvertretenden Leiter Stefan Reichl aus Ollersdorf und zum Landeskapellmeister Johann Pilles aus Eisenstadt bestellt.

Es wurde damit begonnen, die Bezirksverbände zu organisieren. Zunächst entstanden Bezirksverbände in Oberwart und Güssing. Es wurden Ehrenzeichen geschaffen, die Arbeitsgemeinschaft trat dem AKM-Vertrag bei, die ersten Wertungsspiele wurden versuchsweise gestartet. Im Rahmen des ersten Wertungsspiels konnten sich die Kapellen für die Teilnahme am Blasmusik-Wertungsspiel des Rundfunks Innsbruck qualifizieren.

Im Dezember 1954 fand erstmalig ein Schulungskurs für Kapellmeister mit 14 Teilnehmern statt. In den nächsten Jahren wurden viele Bemühungen unternommen, laufend Kurse anzubieten. Die Zeit war allerdings durchwachsen. Die Bezirksmusikertreffen wurden gerne besucht und auch im Rundfunk war die eine oder andere Kapelle zu hören.

Im Jahre 1959 wurde auch der Österreichische Blasmusikverband gegründet.

In der Folge gelang es vor allem Prof. Karl Gradwohl die Akzeptanz der Blasmusikensembles zu gewinnen, sodass der Großteil der Arbeitsgemeinschaft beitrat. Damit konnte eine positive Entwicklung des Blasmusikwesend im Burgenland eingeleitet werden. In den folgenden Jahren wurden zahlreiche Aktivitäten gesetzt.

1961 gab es unterschiedliche Weiterbildungsmöglichkeiten, mitunter auch einen Stabführerkurs. Im Burgenland gab es zu dieser Zeit allerdings noch wenige Kapellen mit Stabführer. Im Bezirk Eisenstadt wurde ein Bezirksverband gegründet. Die nächsten Bezirke, die sich gemeinschaftlich organsierten, waren der Bezirk Oberpullendorf und Mattersburg.
Anlässlich der 40-jährigen Zugehörigkeit des Burgenlandes zu Österreich war in diesem Jahr ein großes Landesmusikfest in Schlaining geplant, das dann in dieser Art jedoch nicht durchgeführt wurde.

 

  1. Die Gründung des Vereines „Burgenländischer Blasmusikverband“:

Am 03.04.1965 wurde in Oberpullendorf der Burgenländische Blasmusikverband gegründet und trat sofort dem Österreichischen Blasmusikverband bei. Wegen Arbeitsüberlastung trat Prof. Karl Gradwohl die Führung des neuen Verbandes an Obmann Dr. Hans Hahnenkamp ab.

Mit der Gründung des Burgenländischen Blasmusikverbandes begann nun eine sehr erfolgreiche Ära musikalischer Prosperität im Lande. Die Arbeit der Vorläuferorganisationen wurde fortgesetzt und ausgebaut.

Die 55 Jahre des Burgenländischen Blasmusikverbandes lassen sich in drei große Obmann-Ären einteilen.

 

2.1.      Die Ära des Landesobmannes Dr. Hans Hahnenkamp (1965-1985):

Dr. Hans Hahnenkamp war als Jurist maßgeblich dafür verantwortlich, dass viele der Mitgliedskapellen richtigen Vereinsstatus erhielten, indem er z.B. geeignete Musterstatuten erarbeitete. Weiters wurde die Jugendarbeit und –ausbildung durch Abhaltung von Jungbläsertagen und Jungbläserseminaren sowie die Einführung von Jungmusikerleistungsabzeichen forciert.  Außerdem wurde die Zusammenarbeit mit dem Burgenländischen Volksbildungswerk und der Ausbau der Kapellmeisterausbildung durch die Zusammenarbeit mit dem Landeskonservatorium (heute Joseph-Haydn-Privathochschule) sowie der Oberschützener Expositur der Grazer Hochschule für Musik und darstellende Kunst intensiviert. Aber nicht nur die Aus- und Weiterbildung der Kapellmeister, sondern auch die Ausbildung weiterer musikalischer und organisatorischer Funktionäre wurde verstärkt forciert. Wertungsspiele wurden eingeführt, um das musikalische Niveau der Musikvereine zu steigern. Der Burgenländische Blasmusikverband leistete auch Unterstützung beim Bau von Musikerheimen. Die Einführung eines „Tag der Blasmusik“ förderte die Gemeinschaft in den Dörfern und Städten. Regelmäßige Rundschreiben informierten die Vereine laufend über diverse Themen.

Bereits 1966 hatte der Verband 49 Mitgliedskapellen und zählte 1159 Musiker. Allerdings gab es damals noch keine Frauen in den Vereinen.
1971: 53 Kapellen mit 1285 Musiker. 35 % waren unter 20 Jahren, das war der höchste Anteil von ganz Österreich.
1973 wurden in 51 % der Kapellen die Jugendausbildung noch selbst durchgeführt. Nur 14 % ließen in Musikschulen ausbilden.
1978: 70 Kapellen mit 1986 Musiker. 56 % waren unter 20 Jahren.

Zu Pfingsten 1979 veranstaltete der Burgenländische Blasmusikverband in Eisenstadt ein imposantes Landesmusikfest zum 25-jährigen Bestandsjubiläum. 60 Kapellen mit ca. 2000 Musiker:innen zogen vom Schlossplatz zur Martinskaserne und gaben beim gemeinsamen Spiel am Appellplatz ihr Können zum Besten.
1981: 78 Kapellen mit 2710 Musiker:innen. 57 % unter 20 Jahren.
1983: 79 Kapellen mit 2841 Musiker:innen.

Unter der 20-jährigen Obmannschaft von Dr. Hans Hahnenkamp (1969 bis 1989) musste einerseits viel Aufbauarbeit geleistet werden. Andererseits gelang es auch mit vielen neuen innovativen Ideen die Anzahl der Musikvereine, Musiker:innen, aber auch durch gezielte Schulungsmaßnahmen und einer fundierten Kapellmeisterausbildung die musikalische Qualität, aber auch die Begeisterung kontinuierlich zu steigern.

 

2.2.      Die Ära des Landesobmannes Anton Leeb (1989-1998):

Anton Leeb war auch gleichzeitig Langzeitobmann und aktiver Musiker des Musikvereines Bauernkapelle St. Georgen. Trotz oder gerade wegen dieser Dreifachfunktion ist es ihm meisterhaft gelungen, beide Vereine äußerst erfolgreich zu führen. Als Obmann und Musiker eines Dorfvereines kannte er die Sorgen und Probleme der örtlichen Vereine und der Aktiven nur zu gut und schaffte es durch viele Gespräche und Besuche bei der Lösung behilflich zu sein. Er hatte für alle jederzeit ein offenes Ohr.

Er setzte die Arbeit seines Vorgängers sehr erfolgreich fort und förderte die Blasmusik auch in seinem Beruf als Beamter der Kulturabteilung des Landes Burgenlandes

 

2.3.      Die Ära des Landesobmannes Prof. Mag. Alois Loidl (2000-2019):

Lange begleitete Prof. Mag. Alois Loidl den Burgenländischen Blasmusikverband. 1975 wurde er zum Bezirkskapellmeister im Bezirk Eisenstadt bestellt, danach übernahm er 1989 die Funktion des Landeskapellmeisters und wurde schließlich im Jahr 2000 zum Landesobmann gewählt, deren Funktion er 2019 zurücklegte. Damit war er 44 Jahre lang in Spitzenfunktionen des Burgenländischen Blasmusikverbandes tätig und darüber hinaus auch einige Jahre Präsident des Österreichischen Blasmusikverbandes.

Er ist damit der mit Abstand längstdienende Spitzenfunktionär des Burgenländischen Blasmusikverbandes und hat die Burgenländische Blasmusik in dieser Zeit wie kaum ein anderer geprägt und beeinflusst. Auch in seiner beruflichen Funktion als leitender Angestellter des ORF-Landesstudios-Burgenland war er stets ein Botschafter der heimischen Blasmusik.   

Durch geschickte Verhandlungen mit dem Land Burgenland gelang es Landesobmann Prof. Mag. Alois Loidl den Burgenländischen Blasmusikverband im Jahre 2008 von der Pfarrgasse in das neu errichtete Joseph-Haydn-Konservatorium (aktuell: Joseph-Haydn-Privathochschule) in der Glorietteallee in Eisenstadt zu übersiedeln und damit auch die zahlreichen Synergien dieses Hauses zu nutzen. Es ist sozusagen das „Haus der (Blas-)Musik“.

Weitere Meilensteine während der Obmannschaft von Prof. Mag. Alois Loidl waren die zweimalige Veranstaltung „Feuerwerk der Blasmusik“ auf der Seebühne in Mörbisch im August 2015 und 2017.

Gemeinsam mit den jeweiligen Landeskapellmeistern und Landesjugendreferenten wurde auch die jährliche Blasmusikakademie ins Leben gerufen, bei der Kinder und Jugendliche aus dem gesamten Bundesland für eine Woche zu einem Seminar zusammenkommen, gemeinsam mit Dozenten proben und am Ende der Woche ein Konzert geben. Diese Veranstaltung freut sich immer größerer Beliebtheit und ist zu einem fixen Bestandteil des Kalenderjahres geworden.

Besonders zu erwähnen ist das Projekt der Gemeinschafts-CD „Blasmusik aus dem Burgenland“. Auf insgesamt sieben CD’s (jeder Bezirk eine CD) verewigten sich alle burgenländischen Blasmusikkapellen mit je 2 Werken. Deren einzelne Cover-Bilder ergeben, wie ein Puzzle zusammengesetzt, die Landkarte des Burgenlands. Dies ist wohl einzigartig in ganz Österreich.

 

  1. Blasmusik-Burgenland AKTUELL

Die Agenden des Obmanns vom Burgenländischen Blasmusikverband übernahm 2019 DI Peter Reichstädter, der davor 3 Jahre als Landesstabführer bzw. 3 Jahre als Landesstabführerstellvertreter dem Vorstand des Burgenländischen Blasmusikverbandes angehörte. Er geht mit viel Motivation und Freude an diese Herausforderung heran und hat auch eine neue Teamstruktur erstellt bzw. 4 Damen für den Landesvorstand begeistern können, um gemeinsam die Ziele der ‚Blasmusik-Burgenland‘ umsetzen zu können. Es war gelungen, Expert:innen aus den unterschiedlichsten Bereichen zu motivieren, sich für Organisationsarbeit auf oberster Ebene der Blasmusik-Organisation im Burgenland zur Verfügung zu stellen und damit eine Struktur und Basis zu schaffen, die nachhaltig Erfolg mitgestalten kann. Die Teamzusammensetzung ist geprägt von Leistungsbereitschaft, Harmonie, Verständnis, Innovationskraft und Talenten in den verschiedensten Dimensionen – „Teamwork makes the dream work“. Gemeinsam ist allen die Freude an der Musik, die Arbeit mit jungen Menschen und auch das in Verbindung bringen mit Erfahrung, die Schaffung von Werten, professionell organisierte Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten anzubieten. Zusätzlich bringt das Team aus privatem, aber auch beruflichem Umfeld Talente und Ambitionen mit ein, welche gerade in dieser Zusammensetzung und Harmonie ein farbenfrohes Bild ergeben. In diesem TEAM / in den Vereinen / im Vereinswesen generell / in der Musik, insbesondere der Blasmusik stecken unglaubliche Kräfte, Visionen und Träume. Die Kräfte, die uns alle, so unterschiedlich wie wir halt alle einmal sind, immer wieder zusammenrücken lassen, um sinnvolle Arbeit und Ergebnisse weiter zu tragen und uns damit allen den Sinn des Lebens bereichern und Lebensfreude schenken. Als Vision wurde gewählt bzw. wird jetzt an der Umsetzung in der ‚Blasmusik-Burgenland‘ gearbeitet: Dynamische Blasmusik-Burgenland, welche generationsübergreifend die Einbindung und Förderung der Jugend mit gesellschaftlichen Werten in Einklang bringt und es schafft, durch erprobte Strukturen, Tradition und Moderne nebeneinander und gleichwertig zu positionieren.

Besonderes Anliegen ist dem Neo-Obmann die Modernisierung eingefahrener Strukturen, der Aufbau von entsprechenden Kommunikations- und Informationskanälen sowie das ‚Voneinander Lernen‘. Dabei konnte man sich in den zurückliegenden Monaten des Corona-Lockdowns darüber freuen, dass diverse Besprechungen und Versammlungen erstmal als Online-Konferenz abgehalten werden konnten. Aus heutiger Sicht zählt die Jugendarbeit zu den wichtigsten Aufgaben, die vor allem durch ein besser koordiniertes Netzwerk aufgebaut und unterstützt werden soll- Doppelgleisigkeiten sollen vermieden werden. So hat Landesobmann Reichstädter auch die Agenda des ‚Bildungsbeauftragten‘ gemeinsam mit dem Vorstand eingerichtet. Von Oktober 2020 bis Juni 2022 war Reichstädter auch Vizepräsident des Österreichischen Blasmusikverbandes.

 

Der Verband besteht aktuell aus sieben Bezirksleitungen, die analog bzw. ähnlich wie der Landesverband aufgebaut sind. Derzeit (Stand der Statistik 2023, wird im Feber 2025 für 2024 aktualisiert) betreut der BBV 90 Mitgliedsvereine und 3859 Musiker:innen sowie 1068 Musiker:innen in Ausbildung – Details siehe auch Burgenländischer Blasmusikverband/Zahlen und Fakten. Die Anzahl der Musiker:innen steigt kontinuierlich, erfreulich ist dabei der stetig wachsende weibliche Zulauf.

Ausgebildet werden die Musiker:innen zum Großteil in den Zentralmusikschulen und ihren Exposituren in den Orten. Aber auch die Expositur Oberschützen der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Graz (seit 1965) und das Joseph-Haydn-Konservatorium (seit 1971, aktuell: Joseph-Haydn-Privathochschule) sind wichtige Institutionen, an denen unsere Musiker:innen ihr Können perfektionieren können. Wichtige musikalische Stützen in den Vereinen sind auch die zahlreichen aktiven und ehemaligen Militärmusiker:innen.

Die Kapellmeisterausbildung wurde auf neue Beine gestellt und wird jetzt in einem viersemestrigen Seminar vom Landeskapellmeister gemeinsam mit dem Bildungsbeauftragten organisiert und von der Joseph-Haydn- Privathochschule abgewickelt.

Im Gegensatz zur Vor- und Nachkriegszeit haben sich die Kapellen von ihrer überwiegend kommerziellen Ausrichtung hin zu einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung, zur Pflege der Volkskultur und die Förderung der Gemeinschaft und soziale Integration entwickelt.

2021 feierte das jüngste Bundesland die 100-jährige Zugehörigkeit zu Österreich.
Der Blasmusikverband hat bei den Feierlichkeiten und Veranstaltungen eine führende Rolle eingenommen (100 Musiker:innen für 100 Jahre Burgenland auf der Seebühne Mörbisch).

 

Ehrenmitglieder:

Prof. Karl Gradwohl +

Prof. Karl Messner +

Prof. Dr. Hans Hahnenkamp

Anton Leeb +

Prof. Mag. Dr. Josef Baumgartner

Prof. Mag. Alois Loidl

 

Verbandsobmänner:

Prof. Dr. Hans Hahnenkamp             1965 - 1985

DI Johann Schuh                               1985 - 1989

Anton Leeb                                         1989 - 1998

Ing. Franz Abseher                            1989 - 2000

Prof. Mag. Alois Loidl                         2000 – 2019

DI Peter Reichstädter                        2019 - dato

 

Landeskapellmeister

Prof. Josef Kotay +                            (1961) 1965 - 1968

Prof. Karl Messner +                          1968 - 1989

Prof. Mag. Alois Loidl                         1989 - 2000

Prof. Mag. Dr. Josef Baumgartner    2000 - 2017

Johann Kausz                                    2017 - dato

 

Erwähnt seien auch folgende langjährige und verdiente Landeskapellmeisterstellvertreter:

1959 – 1972   Prof. Anton Reiterits, Musikschuldirektor

2002 – 2022    Johannes Kaufmann, ehem. Kapellmeister der Bauernkapelle St. Georgen

 

Landesjugendreferenten:

Ignaz Zimmermann+                          1968 - 1971

Prof. Rudolf Schrumpf                       1971 - 1974

Rudolf Wendl                                     1974 - 1977

Prof. Michael Wild +                          1977 - 1989

Prof. Hans Hausl                               1989 - 1995

Volker Weyse                                     1995 - 2000

Klemens Amon                                  2000 - 2004

Gerald Hoffmann                               2004 - 2010

Johann Kausz                                    2010 - 2016

Marton Ilyes, BA                                2016 - dato

 

Landesstabführer:

Gerhard Imre                                     1998 - 2016

DI Peter Reichstädter                        2016 - 2019

DI Dr. Andreas Blutmager                 2019 - dato

 

Quellen:

  • „Das große Burgenländische Blasmusikbuch“, 1987, Sepp Gmasz – Hans Hahnenkamp
  • „Blasmusik im Burgenland“, 1993, Mag. Dr. Heinrich Zwittkovits
  • Archiv des Burgenländischen Blasmusikverbandes